Das Rotwild

Das Rotwild zählt zu den Hirschen und ist der größte Vertreter dieser Familie. Es ist Österreichs größte geweihtragende Schalenwild-Art. Mit einer Schulterhöhe bis 1,5 Meter und schlanken, aber kräftigen Beinen kann der Rothirsch schnell laufen, weit springen und auch gut schwimmen. Sein Fell ist im Sommer rotbraun, im Winter graubraun. Der Hirsch hat eine dicke Halsmähne (“Vorschlag”).

Fortpflanzung / Paarungszeit (Brunft):
Der Verlauf der Paarungszeit, Brunft genannt, ist stark von den Witterungsbedingungen abhängig: Für gewöhnlich startet sie im September und dauert rund zwei bis drei Wochen. Hirsche und weibliche Tiere (“Kahlwild”) leben in der Regel getrennt voneinander in Rudeln und kommen nur während der Brunftzeit zusammen. Die Hirsche tragen Rangordnungskämpfe aus. Der Gewinner dieser Kämpfe ist der Platzhirsch und hat das Vorrecht zur Paarung. Nach rund 32 Wochen Tragzeit werden die Kälber in den Monaten Mai bis Juni gesetzt. Mehr als ein Kalb pro Alttier kommt nur selten vor. Die Jungtiere sind nach einem knappen Jahr selbstständig.

Ernährung:
Rotwild ernährt sich ausschließlich von pflanzlicher Nahrung. Bei hoher Schneelage verbeißt es oft die Triebe junger Bäume. Gerade in Gebieten mit ausgewiesenen Schutzwäldern ist dieses Verhalten ein starkes Problem, weil die Pflanzen dadurch schlechter wachsen oder absterben. Als Wiederkäuer ist es in der Lage auch rohfaserreiche Äsung mit geringem Nährstoffanteil zu verwerten.

Verbreitung:
Aus dem früheren Steppentier wurde bei uns ein reiner Waldbewohner. Durch die geänderten Lebensbedingungen (Straßen- und Siedlungsbau, Tourismus usw.) und das veränderte Freizeitverhalten der Menschen sind die Lebensräume für den Rothirsch in Österreich stark eingeschränkt worden.

Fotocredit: röhrender Rothirsch in der Brunft (c) Kracher