Luchs

Der Luchs (Lynx lynx) ist eine hochläufige Katze mit einer Widerristhöhe von 60 – 75 cm. Besonders charakteristisch für den Luchs sind seine bis zu fünf Zentimeter langen Haarpinsel an den Ohrenspitzen, sein ausgeprägter Backenbart sowie seine typische Stummelrute, die eine Länge von rund 20 cm erreicht und im letzten Drittel immer schwarz ist. Sein individuell geflecktes Fell ist im Sommer eher rötlich bis gelbbraun und im Winter graubraun. Anhand der Anordnung der Fell-Flecken können Individuen unterschieden werden.

Luchse haben ein fantastisches Hörvermögen und sehen besonders gut. Sie hören eine Maus auf eine Entfernung von 50 Metern. Der Luchs ist in erster Linie ein nachtaktiver Einzelgänger, der territorial lebt. Die Reviergröße des Kuders beträgt durchschnittlich etwa 10.000 Hektar, die der Luchsin etwa 7.000 Hektar. Auf Jagd geht das Raubwild vorwiegend in der Dämmerung und nachts. Neben einer Sichtbeobachtung ist der sicherste Nachweis der Fund eines Risses. Der Luchs tötet mit einem gezielten Drosselbiss, weshalb am restlichen Körper keine Bissverletzungen zu finden sind (im Gegensatz zu Hund und Fuchs). Ganzjährig geschont.

Fortpflanzung / Paarungszeit:

Im Februar und März findet die Ranz statt, wobei Kuder und Katzen heisere, rauhe Rufe von sich geben. Die Luchsin paart sich das erste Mal in ihrem zweiten, die männlichen Tiere in ihrem dritten Lebensjahr. Luchsinnen sind alleinerziehende Mütter und bringen nach rund 2,5 Monaten zwei bis fünf Junge zur Welt, die fünf Monate gesäugt werden. Die Jungluchse, von denen nur ein bis zwei im ersten Jahr überleben, aufgrund der hohen Jugensterblichkeit, verlassen im Alter von zehn Monaten ihre Mutter und suchen eigene Territorien.

Ernährung:

Der Luchs ist ein reiner Fleischfressser und ist ein Überraschungsjäger, der seiner Beute nach Katzenart meist auflauert. In Mitteleuropa ernährt sich der Luchs hauptsächlich von Rehen, jedoch schlägt er auch andere Säugetiere und Vögel. Zu seinem Riss kehrt der Luchs mehrere Tage lang immer wieder zurück. Der Pansen des erlegten Beutetiers wird nicht gefressen. Ein ausgewachsener Luchs braucht rund 1 Kilogramm Fleisch pro Tag.

Verbreitung:

Luchse können in allen Bereichen zwischen Hochgebirge und Tieflagen vorkommen. Grundsätzlich bevorzugen sie den Wald als Lebensraum. Er wurde – wie auch Wolf und Bär –gejagt und galt Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa als ausgerottet. In Europa ist der Eurasische Luchs heute in seinem Fortbestand stark gefährdet. In Kärnten, der Steiermark, Salzburg und Tirol konnten in den letzten Jahren einzelne Luchse nachgewiesen werden – in Vorarlberg sogar Nachwuchs.

Raubwild: Luchs, JAGD ÖSTERREICH informiert